Die SPD bedauert die Aufkündigung der Koalition durch die Grünen. „Wir hätten uns gewünscht, dass sich die Koalitionsparteien im Sinne einer langen und guten Zusammenarbeit erneut an einen Tisch gesetzt hätten, um gemeinsam die Situation zu besprechen und vielleicht, aber nicht zwangsläufig auch gemeinsam zu dem Ergebnis zu kommen, dass aufgrund der Differenzen eine Zusammenarbeit nicht mehr sinnvoll erscheint.“, so die Fraktionsvorsitzende Birgit Brigl. Dies hätte die Tür zu einer themenbezogenen Zusammenarbeit deutlich weiter offengelassen. So sei viel Porzellan zerschlagen worden.
Die Vorgehensweise der Grünen zeigt, dass sie als größte der Koalitionsparteien nicht auf Augenhöhe mit den beiden Koalitionspartnern zusammenarbeiten, sondern ihre eigenen Maximalforderungen durchsetzen wollten. Eine Koalition benötigt immer die Kompromissfähigkeit und -willigkeit aller Beteiligter. Auch die SPD musste bei vielen sozialen Themen, sei es die Einrichtung einer hauptverantwortlichen Behindertenbeauftragten oder die einkommensabhängige Staffelung der Kita-Gebühren Rücksicht auf die Koalition nehmen.
Wechselnde Mehrheiten erfordern noch einmal deutlich mehr Kompromiss- und Kooperationsbereitschaft. Friedrichsdorf kann einen Stillstand, so wie nach dem Bruch der Koalition zwischen FWG, CDU und FDP 2013, nicht gebrauchen. Die Erreichung der Klimaneutralität genauso wie der soziale Wohnungsbau sind Themen, die keinen Aufschub dulden. „Insofern hoffen auch wir, dass alle Parteien von einer parteipolitisch geprägten Klientelpolitik oder einer pauschalen Verhinderungspolitik abrücken, hin zu einer konstruktiven Sachpolitik zugunsten unserer Stadt.“, so Birgit Brigl weiter.
Das Scheitern der Koalition betrachtet die SPD auch als Chance, soziale Themen wieder deutlich stärker iin den Mittelpunkt zu stellen, als das bisher in der Koalition möglich war.