Antrag der SPD im Ortsbeirat Köppern am 26.10.2021
Antrag:
Der Magistrat wird beauftragt, die Möglichkeiten zu prüfen, einen legalen Mountainbike Trail in einem Waldstück angrenzend an Köppern zu ermöglichen. Ziel sollte sein, dass der Bau in einem Projekt durch das Jugendbüro koordiniert und gemeinsam mit den Jugendlichen sowie fachkundi- ger Streckenbauer geplant und z.B. im Rahmen eines (Ferien-) Workshops gebaut werden kann.
Begründung:
In den Köppern (und Friedrichsdorf) umgebenen Waldstücken existieren keine legalen Mountainbi- ke-Trails. Die nächsten legalen Trails sind für Kinder und Jugendliche zu weit entfernt (am Feld- berg oder am Winterstein). Die Nutzung eines Flowtrails ist nicht mit der Nutzung eines Pump- tracks bzw. einer Dirtbikestrecke (wie sie im Sportpark entstehen) vergleichbar.
Der Mountainbikesport erfreut sich zunehmender Beliebtheit, was zu Konflikten mit anderen Wald- nutzern führt. Durch einen legalen, offiziellen Trail könnten diese Konflikte entschärft werden. Le- gale Trails kanalisieren und bündeln die Nutzer und verhindern dadurch die Anlage weiterer „wilder Trails“.
Dass die Kanalisierung dabei vor allem für den Schutz der Wildtiere wichtig ist, zeigt die folgende Aussage:
„An viel befahrenen Wegen kann man beobachten, dass sich das Wild an die Radfahrer bereits gewöhnt hat. Die Tiere „wissen“ mit der Zeit, dass sich der Radfahrer nur auf dem Weg bewegt und verhalten nur kurz, bis der Radfahrer vorbei ist. Die Dauer der Störung ist dabei sogar noch kürzer als beim Fußgänger.“
(Thomas Wöhrstein, Ökologische Auswirkungen des Mountainbike-Sports, Diplomarbeit an der Universität des Saarlandes, Fachrichtung Geographie, 1993, Seite 91)
Eine Einbeziehung der Jugendlichen in Form eines Workshops, eines Mitbauens ist wichtig, damit die Strecke angenommen wird und die Jugendliche sich „verantwortlich“ fühlen. Die Jugendlichen könnten zudem im weiteren Verlauf innerhalb eines organisierten Workshops die Pflege und re- gelmäßige Kontrolle der Strecke übernehmen.
Die Jugendliche benötigen keine komplizierten Sprünge. Wie sie in ihrer Bitte formuliert haben, stellen sich die Jugendliche Rampen mit einer maximalen Höhe von 50 cm vor und möchten ledig- lich Naturmaterialien verwenden. Alleine das Engagement der Jugendlichen, dass sie bereits ca. 120 Unterschriften für ein solches Projekt gesammelt haben, zeigt wie sehr ein solcher Trail ge- wünscht ist.
Zur Definition:
Ein Flowtrail ist eine für Mountainbikes angelegte Abfahrtsstrecke, bei welcher die Schwierigkeit durch die gefahrene Geschwindigkeit entsteht. Das geringe Gefälle lässt niedrige Geschwindigkei- ten zu. Mit geringer Geschwindigkeit ist diese Strecken auch mit einfachen Mountainbikes und für weniger geübte Fahrer sehr gut befahrbar. Hindernisse und Sprünge sind abrollbar oder auf einer separaten Linie umfahrbar. Dies hat den Vorteil, dass die Strecke eine breite Zielgruppe anspricht. Für die Betreiber ergibt sich aus dem Konzept die Sicherheit, dass die Strecke ohne Gefahr be- nutzbar ist. Jede*r kann das Können selbst einschätzen und Geschwindigkeit und Linienwahl selbst anpassen. Die Verantwortung wird weitgehend auf den Nutzer übertragen.
Eine ausführliche rechtliche Einschätzung sowie einen Leitfaden für den Bau von Trails ist hier bei der „Deutschen Initiative Mountainbike e.V.“ zu finden: htt- ps://www.dimb.de/fachberatung/streckenbau/